Nein, ich war in der Nacht nicht aufgeregt. Es hat nämlich ein starker Wind geblasen und zwar so stark, dass ich eher Angst hatte, nicht springen zu können. Nach dem Frühstück habe ich aber bereits in einiger Entfernung das Flugzeug kreisen hören und kurz darauf auch Fallschirmspringer gesehen. Da war ich ein wenig froher. Wir sind dann auch gleich aufgebrochen und die 10 Minuten bis zum Flugplatz gefahren. Ich wurde im Skydive-Center auf das Herzlichste mit Namen begrüßt und mir wurde gesagt, dass es noch ein klein wenig dauern kann. War ja auch erst 10:45 Uhr und ich hatte mich für 12:00 Uhr eintragen lassen. Eine halbe Stunde später wurde es dann auch Ernst.
Vor dem Sprung
Ingmar, mein Tandempilot stellte sich mir vor. Er hat bereits über 13.000 !!! Sprünge absolviert – aber bange war mir eh nicht. Nach einem kurzen Interview ging es dann ab zum Flugzeug und mit 3 anderen Pärchen und meiner Kamerafrau ab in die Luft.
Mit dem Flugzeug ging es in die Luft
Schnell bewegten wir uns nach oben mit einer gigantischen Aussicht über die Südalpen. Bald hatten wir 6.000ft erreicht und Ingmar macht sich daran, uns beide aneinanderzuketten. Nach 12.000ft kam das erste Zeichen und mein Gegenüber stieg mit seinem Piloten aus … uih … der war aber schnell außer Sichtweite. Als nächstes wäre ich dran – auf einmal ging mir doch der Frack. Aber wir stiegen erstmal noch 3.000ft höher. Dann das GO. Die Tür ging auf, starker Wind, meine Kamerafrau stieg aus. Wir rutschten zum Ausgang, Beine raus. Ein letztes Foto und dann ein Ruck und YEEEEEAAAAAAAHHHHHHHHHH. Freier Fall für 60 Sekunden. Vor meinen Augen die Kamerafrau, die mich auforderte schön zu lächeln. Ich gab mein Bestes. Leider habe ich hier kein Zeitgefühl. Ich schaue in die Kamera, ab und zu auch kurz in die Landschaft. Ich schaue auch nach unten … uihuihuih. Dann ein Ruck, der Schirm öffnet sich. Auf einmal sind wir langsam, ich denke fast wir stehen. Erst jetzt kann ich die Aussicht geniessen. Wir drehen noch ein paar Kreise und nähern uns langsam dem Erdboden.
Im Landeanflug
Ich kann bereits das Gebäude erkennen … dann sehe ich Antje und Benno. Sie winken mir zu. Ich glaube, ich habe meine ersten Skydive gut gemeistert. Dann die Landung. Ich bin ertsmal überwältigt und kann es nicht fassen.
Wieder auf dem Erdboden
Geschafft und heil gelandet. Mein Körper besteht eigentlich nur noch aus Glückshormonen. Ich sehe Antje und ich weiß, dass sie es auch will. Ich brauch sie noch nicht mal zu fragen. Und kaum habe ich meinen Anzug ausgezogen, steht sie bereits an der Anmeldung. Ein Sprung aus 12.000ft mit 45 Sekunden freiem Fal ist Ihr Ziel. Schnell hat Sie Ihren Anzug an. Das Wetter spielt noch mit. Und dann verschwindet Sie schon mit ihrem Tandempiloten im Flugzeug.
Antje und Ihr Tandempilot
Ich wünsche Ihr alles Gute. Antje steigt als Erste aus und ist an Ihrem bunten Schirm gut in der Luft auszumachen.
Antje kommt dem Boden näher
Als Antje wieder landet, ist sie außer Rand und Band und sieht sehr glücklich aus.
YES!
Beide sind wir das erste Mal mit dem Fallschirm gesprungen und auf einmal sind wir Adrenalinsüchtig. Nachdem wir uns wieder etwas beruhigt hatten und in der Lage befanden, sind wir direkt nach Queenstown – der absoluten Adrenalin-Kick-Stadt in Neuseeland – gefahren. Und auch dort werden wir viele schöne und aufregende Dinge erleben. Mit kurzem Mittagsstopp in Cromwell und einem kurzen Halt an AJ Hackett’s (Erfinder des Bungeejumpings) Kawarau Bridge (Ort des ersten Bungeesprungs) sind wir bei Sonne in Queenstown auf dem Lake View Campingplatz gelandet. Nur 5 Minuten Gehzeit vom Stadtzentrum entfernt, stürzten wir uns noch in den Abendtrubel. Nachdem wir die Kleinstadt erkundet hatten, sind wir in die Kneipe Lonestar „im wahrsten Sinne des Wortes“ eingeritten. Dort haben wir uns für die kommenden Tage gestärkt. An dieser Stelle: Danke Pete für Deine einzigartige Daumengeste 🙂 Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass wir alle gut geschlafen und schön geträumt haben in dieser Nacht.