Archive for the ‘Südinsel’ Category

Invercargill und Bluff

Mittwoch, März 31st, 2010

Wir sind sehr zeitig (6:00 Uhr)  aufgestanden und dann gleich losgefahren in Richtung südlicher Spitze von Neuseelands Südinsel. Nach kurzem Einkaufs- und Tankstopp in Te Anau ging es gleich weiter entlang der Southern Scenic Route. Hin und wieder zeigte sich die Sonne, aber nie ganz. Wir haben zwei Regenbogen hintereinander gesehen, aber nicht so kräftig, dass sich das Fotografieren gelohnt hätte. Kurz vor dem Mittag sind wir dann in Invercargill eingeritten. Vor dem Besuch des i-Site haben wir die Echsen (Tuataras) des anhängenden Museums von außen betrachtet. Dies ist möglich, weil die Fenster der Terrarien gleichzeitig die Außenfenster des Museums sind. Eintritt gespart – Danke Lonely Planet. Benno wollte unbedingt Minigolf spielen, das gab es hier aber nicht. Wir sind ein bisschen durch die Stadt (nicht besonders schön) gebummelt und haben Mittag bei Velvetburger gegessen. Die Namen der Burger sind hier schon recht passend: Basti hatte „Death by Pork“ … Danach waren wir alle erstmal satt für den Rest des Tages und sind weiter in die südlichste Stadt von Neuseelands Südinsel nach Bluff gefahren.

Wanderung auf der Glory Track

Wanderung auf der Glory Track

Dort haben wir Stirling Point (alter Leuchtturm) besucht und sind dann auf dem Glory Track über den Bluff Hill bis zum Lookout gelaufen und haben von dort die Stewart Island wolkenverhangen gesehen. Am Ende des 2 stündigen Tracks hatte uns der Regen wieder und wir mussten die letzten Schritte zum schützenden Auto etwas schneller laufen.

Hier beginnt der Highway 1, der sich durch ganz Neuseeland zieht

Hier beginnt der Highway 1, der sich durch ganz Neuseeland zieht

Am späten Nachmittag ging es dann zurück nach Invercargill und weiter in die Catlins, eine Region die sich durch grasbewachsene Hügel, viele Schafe, schöne Meeresbuchten mit Tieren, Regenwaldschluchten und versteckte Wasserfälle auszeichnet. Direkt am Eingang der Catlins in Fortrose haben wir am Meer unser Nachtlager aufgeschlagen und draußen auf einer Bank bei Kerzenschein Abendbrot gegessen. Für lange Zeit wohl das letzte Mal. Denn es wird immer kälter. In der Nacht gab es wieder viel Regen 🙁

Milford Sound

Dienstag, März 30th, 2010

Ein wahrlich trauriger Tag – Antje hatte sich so sehr auf die Bootstour im Milford Sound gefreut. Die Postkartenansicht vom Mitre Peak, die wir bislang gesehen haben, war traumhaft. Auch die Beschreibungen im Lonely Planet und in anderen Flyern offenbarten eine fantastische Welt. Aber für uns begann der Tag mit einem Unwetter. Endlose Wolkenbrüche und peitschender Wind mit Orkanstärke ließen uns eine unruhige Nacht haben. Noch im Dunkeln beschlossen wir, nicht 08:50 Uhr mit dem Schiff durch den Milford Sound zu fahren. Kurz nach 07:00 Uhr bin ich zur Rezeption und habe unsere gebuchte Tour auf den nächsten Tag verschoben. Dann habe ich mich in die Lounge gesetzt und dem Naturschauspiel zu gesehen. Man muss zugeben vor atemberaubender Kulisse ( mehrere Hundert Meter hohe Felswände mit dutzenden Wasserfällen, die aus grauen Wolken hervorgingen). Die 3 anderen Familienmitglieder haben weiter geschlafen und sind erst gegen 09:00 Uhr aufgestanden. Irgendwie war es aber immer noch dunkel. Der Wetterbericht, der sich im Internet (geht hier immer) zeigte, sagte für die nächsten 3 Tage nichts Gutes voraus, so dass wir unsere Bootstour auf den Nachmittag zurückverlegten. Denn ausfallen lassen wollte Antje die Tour nicht. Wir haben uns also um 11:00 Uhr aus der Lodge verabschiedet und sind die 3 Kilometer bis zum Parkplatz am Sound gefahren, im strömenden Regen versteht sich. Dort haben wir bis 14:30 gespielt, gelesen, gerätselt und uns mit allerlei lustigen Dingen die Zeit vertrieben. Dann haben wir uns wettertauglich angezogen und ich habe Antje, Selma und Benno bis zum Fährhaus gefahren, bin dann mit dem Auto zurück zum Parkplatz und allein die 10 Minuten gelaufen. Mit voller Regenbekleidung bin ich gerade so durchgekommen. Unser Schiff legte pünktlich ab. Ein enormer Seegang sorgte dafür, dass Antje leichte Übelkeit verspürte. Die Sicht war überaus schlecht. Wir sahen eigentlich nur die Hälfte der teilweise 1000m hohen Felswände. Obwohl der Kapitän bis unter die Wasserfälle fuhr, wollte bei allen Gästen keine richtige Stimmung aufkommen. Wen wunderts …

Milford Sound im Regen

Milford Sound im Regen

Nach der knapp 2-stündigen Tour wollten wir, obwohl wir Robben sehen konnten, nur noch weg aus diesem Tal und machten uns gleich auf auf den Weg. Erst als wir über den Pass und in Richtung Te Anau bei Deer Flat unser Nachtlager aufschlugen, hatte der Regen aufgehört und man konnte durch die Wolken ein leichtes Himmelsblau erahnen.

Abendhimmel in Deer Flat

Abendhimmel in Deer Flat

Kurz vor dem Dunkelwerden schaute noch der Ranger bei uns vorbei. Wir hatten unsere Gebühr für den freien Campingplatz bereits bei Ankunft entrichtet, so dass alles bestens war. In der Nacht gegen 01:00 Uhr kamen sehr viele Reiher und Gänse und veranstalteten ein Riesenspektakel am Fluss, so dass wir davon munter wurden. Es gab deutlich weniger Regen.

Von Queenstown nach Milford Sound

Montag, März 29th, 2010

Am Morgen ging es zeitig aus den Federn, denn es lag eine große Strecke vor uns. Wie schade, dass unser Auto nicht ansprang. Die Batterie war absolut tot. Wie gut, dass ich das Premium Paket habe und nur eine Nummer anrufen brauche, damit mir geholfen wird 🙂 30 Minuten nach meinem Anruf stand Kris neben mir und half mir mit einem Jump-Start aus der Patsche. Jetzt ging es endlich on the road. Von Queenstown entlang nach Te Anau (dem Tor zum Milford Sound). Wir brauchten etwa 3,5 Stunden bis dahin. Dort angekommen buchten wir im i-Site die Milford Sound Bootstour und einen Standplatz im einzigen Campingplatz von Milford Sound. Weil das Wetter in Te Anau „noch“ gut war, spielten wir hier Minigolf und genossen ein Eis in der Sonne, bevor wir weiter bis nach Milford brausten. Das Wetter wurde auf dem Weg immer schlechter und an den Mirror Lakes setzte der Regen ein, der bis zum Hommer Tunnel immer stärker wurde.

Strömender Regen auf dem Weg zum Milford Sound

Strömender Regen auf dem Weg zum Milford Sound

Der Milford Track, der nordwestlich von Te Anau beginnt und bis zum Milford Sound führt, gilt als der schönste Wanderweg der Welt. Allerdings muss man alle Dinge selbst mitführen und ist 5 bis 7 Tage unterwegs. Also nichts für unsere Konstellation. Schade … Einzig und allein der Kea, der uns auf der Rast in den Bergen heimsuchte, brachte an diesem Tag etwas Besonderes. Denn von diesen Papageien, gibt es nur noch etwa 1.000 – 6.000 Exemplare. Dieser hier war aber ganz zutraulich.

Kea schaut ins Fenster

Kea schaut ins Fenster

Als wir an unserer Lodge ankamen, hingen die Wolken tief und es goß aus Kannen. Zum Glück stürzten wir uns in das Getümmel der Hütte und spielten den ganzen Abend Karten. In der Nacht goß es und goß es. Der Wind peitschte den Regen immer wieder mit Wucht gegen die Campervans. Wir konnten kaum schlafen. Gedanklich strichen wir die Bootsfahrt für den nächsten Morgen schon mal aus unseren Köpfen und schliefen dann irgendwann auch ein.

Wie geht es Selma?

Montag, März 29th, 2010

Unsere kleine Schnecke entwickelt sich hier prächtig. Es ist etwas tolles 24h mit ihr unterwegs zu sein und sie zu erleben. Mittlerweile ißt sie schon 3 Mahlzeiten Out of the Box. Wenn es allerdings nicht schnell genug geht, kann sie auch laut und ungemütlich werden. Sie lacht ganz wunderbar und erwidert unsere Spässe. Selma winkt uns auch schon durch das Wohnmobil zu und hat vor zwei Tagen den Pinzettengriff entdeckt.

Selma strahlt ...

Selma strahlt ...

Sie hat auch schon so allerlei probiert, Banane mag sie unheimlich, bei Kiwi muss sie sich schütteln und auf Brot kaut sie lange herum. In der Trage bei Antje schläft Selma meistens ein und wacht selten auf – gut so. Mit Benno hat sie eine Menge Spaß im Wohnmobil. Oft schaut Selma ihrem großen Bruder erstaunt an, wenn er ihr etwas erklärt oder zeigt. Am schönsten ist es aber, wenn beide während der Fahrt einschlafen. Selma macht ihrem Bruder jedoch auch Einiges nach …

Na wer macht denn so was ...

Na wer macht denn so was ...

Queenstown II

Sonntag, März 28th, 2010

An diesem sonnigen Morgen haben wir in aller Ruhe gefrühstückt und sind dann mit der Gondel wieder auf den Berg gefahren. Dort sind wir den Skyline Walk (1h) gewandert und hatten eine bombastische Aussicht.

Aussicht auf die Umgebung von Queenstown

Aussicht auf die Umgebung von Queenstown

Dann wollte Benno unbedingt auf der Sommerrodelbahn fahren. Gut, ist ja Urlaub. Wir haben uns aber in 5 Abfahrten geteilt; 1x Antje, 1x Basti und 3x Benno. Das hat ihm viel Freude gemacht.

Benno beim Sommerrodeln

Benno beim Sommerrodeln

Danach gab es eine kleine Mittagsstärkung für das anschließende Paragliding. Zuerst war Basti dran. Zusammen mit Chris (aus der Schweiz) ging es in etwa 10 Minuten vom Berg ins Tal über spektakulärer Landschaft mit ein paar leichten Aufwinden.

Basti und Chris an einem Schirm

Basti und Chris an einem Schirm

Als ich mit der Gondel wieder oben war, war Antje an der Reihe. Ich habe Selma in der Trage übernommen. Benno wollte jetzt jedoch auch unbedingt mit dem Schirm durch die Luft gleiten. Der Pilot hatte nichts dagegen und nach einer kurzen Rücksprache mit Benno war die Sache geritzt. Relativ schnell war der Schirm zurechtgelegt und dann war Benno auch schon in der Luft und erwischte einen guten Wind, der ihn zusammen mit dem Pilot bis über den See trug.

Benno mit Michael über Queenstown

Benno mit Michael über Queenstown

Antje brauchte etwas länger, aber dann erhob sie sich zusammen mit Ihrem Pilot in die Lüfte.

Antje auf der Paragliding-Startbahn

Antje auf der Paragliding-Startbahn

... und dann in der Luft

... und dann in der Luft

Ich bin mit Selma in der Seilbahn nach unten gefahren und habe die beiden Flieger abgeholt. Nach einem kurzen Erfahrungsaustausch und der Feststellung, dass es uns SUPER gefallen hat, sind wir zur letzten Kiwi-Fütterung an diesem Tag in das Birdlife-Center eingeritten. Der Eintritt war mit 50$ recht üppig bemessen, dafür das wir 10 Minuten 2 Kiwis im Rotlicht beim Essen zusehen konnten. Aber jetzt haben wir wenigstens mal die flugunfähigen Vögel (sind eigentlich ganz schön groß) in Echt gesehen. In der Realwelt blieb uns das bisher verwehrt.  Nachdem Benno dann auch noch auf dem Trampolin springen durfte, sind wir noch ein kleine Runde durch die Queenstown Gardens gelaufen. Hier kann man Frisbee Golf spielen. Wir haben auch ein paar Menschen gesehen, die gerade dabei waren. Beim Frisbee Golf muss man seine Frisbeescheibe über einige Entfernung einfach in einem Korb versenken. Und nun ratet mal wieviele Körbe es hier gibt … richtig 18 … 🙂 Eigentlich wäre das mal eine Idee für den Großen Garten in Dresden. Kurz vor Sonnenuntergang zeigte sich dann schon wieder mal der Mond recht knapp über dem Horizont.

Der Mond über den Bergen

Der Mond über den Bergen

Für uns gingen zwei sehr schöne Tage in Queenstown zu Ende. Man hätte sicher hier noch das eine oder andere Verrückte machen könnnen, doch wir wollen noch mehr in Neuseeland sehen. Nach dem Abendbrot fielen wir schnell ins Bett und jeder träumte von seinem Paragliding Flug.

Queenstown

Samstag, März 27th, 2010

In Queenstown gibt es eine ganze Menge zu erleben. Nicht umsonst ist dies hier die Adrenalinhauptstadt von Neuseeland. Vom Super-Indoor-Minigolf bis zum 134m Bungeesprung kann Alles geboten werden. Wir haben aber leider gar nicht die Zeit, Alles mal auszuprobieren. Deshalb zähle ich mehr oder weniger unsere Erlebnisse der beiden Tage auf und fülle sie mit entsprechenden Bildern. Jedes Erlebnis einzeln aufzuschreiben, wäre zu zeitaufwendig. Unser Zeltplatz liegt absolut zentral und damit können wir innerhalb kürzester Zeit fast alle Adventures gut erreichen. Zuerst haben wir uns in die Indoor-Minigolf-Anlage gewagt. Der Eintritt liegt schon deutlich höher als beim normalen Minigolf. Das lohnt sich aber – 18 detailgetreu nachgestellte Orte Neuseelands mit allerlei Spielerei. Z.B. fährt der Golfball mit einer Skigondel nach oben, rollt Flussläufe entlang oder es wird eine Rakete gezündet. Alles sehr genial gemacht und Benno hat am Ende sogar gewonnen.

Aucklands Skyline im Minigolf

Aucklands Skyline im Minigolf

Nach dem Minigolf sind wir nach Queenstown zum Shopping gelaufen. Verschiedene T-Shirts, Sachen für Selma und jeweils Schuhe für Benno und mich sind die Ausbeute. Um 16:00 Uhr sind die zwei Männer zum Jetboat fahren aufgebrochen. Es ging mit über 100 Sachen über den Wakatipu See und den Kawarau Fluss. Dabei fuhren wir knapp an Felskanten vorbei, drehten Kreise und durchquerten enge Schluchten und schrammten unter herabhängenden Bäumen durch. Das war absoluter Männerspass. Nach 1 Stunde waren wir am Pier in Queenstown zurück und mussten uns beeilen. Antje und Selma waren schon vorausgegangen, denn um 18:00 Uhr hatten wir das Dinner im Gondola Restaurant hoch oben über Queenstown mit anschließender Kiwi Haka Maori Show. Die Aussicht aus dem Restaurant über die Stadt, die Remarkables (Bergkette aus Herr der Ringe) und den Lake Wakatipi sind einmalig.

Es wird Nacht über Queenstown

Es wird Nacht über Queenstown

Auch die Kiwi Haka Show war gut. Wir wurden ins Kämpfen und Feiern der Maoris eingeweiht und mit Liebesliedern verzaubert. Leider war die Show bereits nach 30 Minuten vorbei. Aber die Eindrücke und die Fotos bleiben zum Glück.

Erschreckungstaktik der Maori

Erschreckungstaktik der Maori

Nach einem sehr schönen Tag sind wir mit der Seilbahn wieder zurück in die grandios beleuchtete Stadt gefahren. Die 10 Minuten Fußweg bis zum Zeltplatz vergingen schnell und genauso sind wir auch ins Bett. Denn auch der nächste Tag sollte wieder spannend werden.

Skydiving und Fahrt nach Queenstown

Freitag, März 26th, 2010

Nein, ich war in der Nacht nicht aufgeregt. Es hat nämlich ein starker Wind geblasen und zwar so stark, dass ich eher Angst hatte, nicht springen zu können. Nach dem Frühstück habe ich aber bereits in einiger Entfernung das Flugzeug kreisen hören und kurz darauf auch Fallschirmspringer gesehen. Da war ich ein wenig froher. Wir sind dann auch gleich aufgebrochen und die 10 Minuten bis zum Flugplatz gefahren. Ich wurde im Skydive-Center auf das Herzlichste mit Namen begrüßt und mir wurde gesagt, dass es noch ein klein wenig dauern kann. War ja auch erst 10:45 Uhr und ich hatte mich für 12:00 Uhr eintragen lassen. Eine halbe Stunde später wurde es dann auch Ernst.

Vor dem Sprung

Vor dem Sprung

Ingmar, mein Tandempilot stellte sich mir vor. Er hat bereits über 13.000 !!! Sprünge absolviert – aber bange war mir eh nicht. Nach einem kurzen Interview ging es dann ab zum Flugzeug und mit 3 anderen Pärchen und meiner Kamerafrau ab in die Luft.

Mit dem Flugzeug ging es in die Luft

Mit dem Flugzeug ging es in die Luft

Schnell bewegten wir uns nach oben mit einer gigantischen Aussicht über die Südalpen. Bald hatten wir 6.000ft erreicht und Ingmar macht sich daran, uns beide aneinanderzuketten. Nach 12.000ft kam das erste Zeichen und mein Gegenüber stieg mit seinem Piloten aus … uih … der war aber schnell außer Sichtweite. Als nächstes wäre ich dran – auf einmal ging mir doch der Frack. Aber wir stiegen erstmal noch 3.000ft höher. Dann das GO. Die Tür ging auf, starker Wind, meine Kamerafrau stieg aus. Wir rutschten zum Ausgang, Beine raus. Ein letztes Foto und dann ein Ruck und YEEEEEAAAAAAAHHHHHHHHHH. Freier Fall für 60 Sekunden. Vor meinen Augen die Kamerafrau, die mich auforderte schön zu lächeln. Ich gab mein Bestes. Leider habe ich hier kein Zeitgefühl. Ich schaue in die Kamera, ab und zu auch kurz in die Landschaft. Ich schaue auch nach unten … uihuihuih. Dann ein Ruck, der Schirm öffnet sich. Auf einmal sind wir langsam, ich denke fast wir stehen. Erst jetzt kann ich die Aussicht geniessen. Wir drehen noch ein paar Kreise und nähern uns langsam dem Erdboden.

Im Landeanflug

Im Landeanflug

Ich kann bereits das Gebäude erkennen … dann sehe ich Antje und Benno. Sie winken mir zu. Ich glaube, ich habe meine ersten Skydive gut gemeistert. Dann die Landung. Ich bin ertsmal überwältigt und kann es nicht fassen.

Wieder auf dem Erdboden

Wieder auf dem Erdboden

Geschafft und heil gelandet. Mein Körper besteht eigentlich nur noch aus Glückshormonen. Ich sehe Antje und ich weiß, dass sie es auch will. Ich brauch sie noch nicht mal zu fragen. Und kaum habe ich meinen Anzug ausgezogen, steht sie bereits an der Anmeldung. Ein Sprung aus 12.000ft mit 45 Sekunden freiem Fal ist Ihr Ziel. Schnell hat Sie Ihren Anzug an. Das Wetter spielt noch mit. Und dann verschwindet Sie schon mit ihrem Tandempiloten im Flugzeug.

Antje und Ihr Tandempilot

Antje und Ihr Tandempilot

Ich wünsche Ihr alles Gute. Antje steigt als Erste aus und ist an Ihrem bunten Schirm gut in der Luft auszumachen.

Antje kommt dem Boden näher

Antje kommt dem Boden näher

Als Antje wieder landet, ist sie außer Rand und Band und sieht sehr glücklich aus.

YES!

YES!

Beide sind wir das erste Mal mit dem Fallschirm gesprungen und auf einmal sind wir Adrenalinsüchtig. Nachdem wir uns wieder etwas beruhigt hatten und in der Lage befanden, sind wir direkt nach Queenstown – der absoluten Adrenalin-Kick-Stadt in Neuseeland – gefahren. Und auch dort werden wir viele schöne und aufregende Dinge erleben. Mit kurzem Mittagsstopp in Cromwell und einem kurzen Halt an AJ Hackett’s (Erfinder des Bungeejumpings) Kawarau Bridge (Ort des ersten Bungeesprungs) sind wir bei Sonne in Queenstown auf dem Lake View Campingplatz gelandet. Nur 5 Minuten Gehzeit vom Stadtzentrum entfernt, stürzten wir uns noch in den Abendtrubel. Nachdem wir die Kleinstadt erkundet hatten, sind wir in die Kneipe Lonestar „im wahrsten Sinne des Wortes“ eingeritten. Dort haben wir uns für die kommenden Tage gestärkt. An dieser Stelle: Danke Pete für Deine einzigartige Daumengeste 🙂 Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass wir alle gut geschlafen und schön geträumt haben in dieser Nacht.

Mount Iron und Wanaka

Donnerstag, März 25th, 2010

Nach einem ausgedehnten Frühstück und einer kleinen Runde Fußball sind wir wieder nach Wanaka gefahren und haben am Mittag den Mount Iron bestiegen. Ein Rundweg von etwa 2 Stunden, der uns auf die Bergspitze führt und ein 360 Grad Panorama auf die umliegenden, teils schneebedeckten Berge abgibt.

Aussicht vom Mt. Iron in Wanaka

Aussicht vom Mt. Iron in Wanaka

Am Nachmittag beschlossen wir weiter nach Queenstown zu fahren. Kaum waren wir aus Wanaka raus, kamen wir am Flugplatz und am Skydive Center vorbei und da beschloss ich spontan, mit dem Fallschirm zu springen. Gesagt, getan. Die Leute waren auch gleich freundlich und meinten, dass es heute noch möglich wäre. Ich entschloss mich für ein Sprung aus 15.000ft Höhe, was etwa 4.500 Metern entspricht. Dabei hat man 60 Sekunden freien Fall … ja das wollte ich … auch gleich mit Video. Dann aber knapp 1 Stunde später doch die Absage, zuviel Wind für heute. Ob ich morgen Mittag Zeit hätte … ja, das hätte ich. So haben wir schnell umgeplant und noch eine Nacht in Wanaka verbracht. Nach einem gemütlichen Nachmittag am Lake Wanaka sind wir nochmal auf den freien Campingplatz gefahren und ich habe dort den nächsten Tag mit Freuden erwartet.

Über den Haast Pass nach Wanaka

Mittwoch, März 24th, 2010

Ich glaube, dass wir die Ersten waren, die sich an diesem Morgen aus dem Staub gemacht haben. Als wir abfuhren, goss es immer noch. Schreckliches Wetter, aber das hat mir Daniela ja bereits vorausgesagt – an dieser Stelle noch einmal DANKE für die freundliche Erinnerung. In Haast angekommen, wurde das Wetter kurzzeitig besser, so dass wir uns im Visitor Center nach Pinguinen in der Jackson Bay erkundigten – aber da sind wir etwas spät dran. Die waren alle schon weg. Da sind wir gleich weiter über den Haast Pass gefahren. Doch wir waren nicht schnell genug, der Regen hatte uns hier bereits wieder ein – zu traurig. Denn hier gibt es besonders viele schöne, große und fotogene Wasserfälle. Wie schade nur, dass die Bilder bei Dunst und grauen tiefhängenden Wolken alle überhaupt nicht wirken 🙁 Auch die Wanderung zu den „berühmten“ Blue Pools viel förmlich ins Wasser und als wir dort ankamen, warteten nur die Grey Pools (zu viel aufgewühlter Schlamm) auf uns. Einzig der Regenwald wirkt wohl bei Regen …

Gruselbaum im Regenwald

Gruselbaum im Regenwald

Aber um so näher wir dem Pass kamen, desto besser wurde die Aussicht auf besseres Wetter. Und endlich, als wir den Lake Wanaka erreichten, ließen wir den Regen und die Wolken hinter uns. Auf uns wartete Sonne und blauer Himmel gepaart mit einer wirklich steifen Brise. Dennoch machten wir in der Sonne Rast – wozu gibt es schließlich Windjacken – und genossen die Aussicht auf den See und die Sonne.

Wir lassen die Wolken hinter uns ...

Wir lassen die Wolken hinter uns ...

Nach einem stärkenden Mittag wurde auch die Stimmung im Fahrzeug Hinterraum besser und alle freuten sich auf sonnige Tage.

Den Kindern geht es gut

Den Kindern geht es gut

Der Lake Wanaka hat mit dem Lake Hawea einen Zwillingssee. An den Ufern der beiden Seen fuhren wir entlang und die Sonne tat Ihr Übriges dafür, dass es uns nach dem Frust am Gletscher wieder richtig gut ging. So besuchten wir am Nachmittag die Puzzle World in Wanaka. Ein Museum für Puzzle, Spiele, Hologramme, Optische Täuschungen, Labyrinthe, Rätsel und Irritationen. Das war alles sehr spannend, sowohl für Benno als auch für die Erwachsenen. Nach der Besichtigung haben wir uns lange Knobelspielen und Rätseleien hingegeben. Das wäre absolut das Paradies für Daniel, Sören, Sven und allen die nicht genug bekommen, von solchen kleinen Knobeleien. Zum Abschluss versuchten wir uns im Outdoor-Labyrinth. Hier gilt es innerhalb kürzester Zeit, die vier Türme zu erklimmen. Wir benötigten etwa 45 Minuten, Gute schaffen es in 30 Minuten, Schlechte in 1,5h. Wir waren also eher gut. Den Sonnenuntergang genossen wir in Wanaka am See.

Lake Wanaka

Lake Wanaka

Danach fuhren wir auf den freien Campingplatz ins 6 km entfernte Albertown und nächtigten dort in aller Seelenruhe.

Franz-Joseph Gletscher und Lake Mattheson

Dienstag, März 23rd, 2010

Es hat sehr viel geregnet in der Nacht … deshalb sind wir auch nicht wie geplant 06:30 Uhr aufgestanden und gegen 08:00 Uhr losgelaufen. Das war jedoch ein Fehler. Denn als wir gegen 07:45 Uhr aus unserem Wohnmobil gekrochen sind, war das Gletschertal noch ohne Bewölkung. Nach dem Frühstück sind wir dann zum Gletscher gefahren und so wie wir da angekommen sind, fing es in Strömen an zu regnen … aber wir haben die 90min Tour dennoch gemacht. Nachher waren wir jedoch alle 4 klatschnass, trotz Regenjacken, wasserfesten Schuhen und Regenbezügen für die Rucksäcke. Egal, wir haben den Gletscher mal aus nächster Nähe gesehen und auch ganz kurz (2 Minuten) ohne Regen erlebt. In der Zeit habe ich schnell ein paar Fotos gemacht.

Franz-Josef-Gletscher im Regen ...

Franz-Josef-Gletscher im Regen ...

Dann sind wir zum Wohnmobil zurück … wie gesagt, klatschnass. In einem Cafe in Franz Joseph Village haben wir uns dann alle aufgewärmt bei einer heißen Schokolade und einem guten Mittagessen. Als wir dann wieder trocken und gestärkt waren, sind wir weiter zum Fox Glacier gefahren, aber dort dasselbe Bild. Wir haben uns hier nach einem Hubschrauberflug auf den Gletscher erkundigt, aber bis auf unbestimmte Zeit sind wegen des Wetters alle Flüge gestrichen. So sind wir wenigstens noch mal um den Lake Mattheson gelaufen, welcher ein einzigartiges Postkarten-Bergpanorama abgibt. Allerdings wurden wir hier auch wieder herb enttäuscht. Der Regen ließ gerade mal zu, dass wir knapp über den See hinausschauen konnten, Sicht auf die Berge war aber absolute Fehlanzeige.

Lake Matheson ... ohne wirkliches Panorama

Lake Matheson ... ohne wirkliches Panorama

Dafür sind wir wieder so richtig nass geworden. Danach hatten wir die Schnauze voll und sind in Richtung Süden weitergefahren und haben nach starken Wolkenbrüchen am Abend die Nacht am Lake Paringa verbracht. Zusammen mit vielen anderen Campervans in der Hoffnung, dass wir nicht weggespült werden. Es hat die ganze Nacht ununterbrochen wie aus Kübeln geschüttet, und ich war zweimal in der Nacht schauen, wie hoch das Wasser am Wohnmobil schon steht. Aber alles ist gut verlaufen und jetzt wo ich das hier schreibe, sitzen wir schon wieder in der Sonne.